Idarer Sterbekasse feiert 120-jähriges Bestehen

Versammlung: Anzahl der Versicherten ist rückläufig – Vorstand und Aufsichtsrat gewählt

Idar-Oberstein. Gleich zu Beginn der Mitgliederversammlung der allgemeinen Idarer Sterbekasse informierte Geschäftsführerin Jutta Lorenz die Mitglieder darüber, dass die Sterbekasse in diesem Jahr ihren 120. Geburtstag feiert, wurde sie doch am 19. März 1892 gegründet. Dennoch seinen Sinn und Zweck der Kasse heute genauso aktuell wie damals.

Was den Mitgliederbestand angeht, so hat die Sterbekasse im Jahr 2011 89 Mitglieder verloren. Es gab 31 Zugänge im Gegensatz zu 120 Abgängen, sodass am Ende des Geschäftsjahres 5350 Mitglieder (7211 Versicherungen) verbleiben. Davon sind 473 Personen älter als 80 Jahre und somit beitragsfrei versichert. Die Mehrfachversicherungen sind von den Mitgliedern gut angenommen worden. So haben 3860 Personen eine Versicherung, 1135 Personen zwei Versicherungen und – seit dies ab dem Jahr 2008 möglich ist – 266 Personen 3-5 Versicherungen abgeschlossen.

Das Durchschnittsalter aller Versicherten liegt bei 56 Jahren, das durchschnittliche Sterbealter bei 77 Jahren. Lorenz verlas die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung. Sie informierte, dass die Bilanzsumme circa 3,3 Millionen Euro beträgt und im Geschäftsjahr um 2,14 Prozent (circa 68.500 Euro) gesteigert werden konnte. Ein neues versicherungsmathematisches Gutachten wird Ende 2012 aufgrund der Zahlen der letzten 3 Jahre erstellt. Der Bericht wurde einstimmig angenommen.

Tanja Gläsmann, die Vorsitzende des Aufsichtsrates, konnte krankheitsbedingt nicht anwesend sein, in Vertretung verlas jedoch Harry Fuchs ihren Bericht. Gläsmann erklärt darin, dass sich das Zinsniveau aufgrund der Wirtschaftskrise in der EU auf einem Tiefstand befinde. Deshalb sei das diesjährige Ergebnis umso erfreulicher. Besorgniserregend sei dagegen aber die rückläufige Entwicklung sowohl der Zahl versicherter Personen als auch der Versicherungen. Da Gläsmanns Bericht auch ordnungsgemäße Kassenführung bescheinigte, konnte dem Vorstand Entlastung erteilt werden.

Aufsichtsratsmitglied Karl-Viktor Fillmann hatte die Leitung der Versammlung inne. Der Erste Vorsitzende Albert Stützel ist noch bis Ende 2012 gewählt, scheidet aber aus gesundheitlichen Gründen auf eigenen Wunsch bereits jetzt aus seinem Amt aus. Sein Sohn, Paul-Albert Stützel tritt in die Fußstapfen des Vaters und übernimmt nach einstimmiger Wahl dessen Amt. Der Zweite Vorsitzende Manfred Bußmer scheidet turnusgemäß aus. Wegen Krankheit war er bei der Versammlung nicht anwesend und stellte sich auch nicht zur Wahl. Ute Fuchs, bislang Zweite Schriftführerin, wurde zur Zweiten Vorsitzenden gewählt. Das Amt des Zweiten Schriftführers bleibt aufgrund mangelnder Kandidaten vorerst vakant – was auf die Kritik des Ehrenvorsitzenden Ernst Rech stieß, der insbesondere an die Aufsichtsratsmitglieder appellierte, das Vorstandsamt zu besetzen.

Nach der Wahl setzt sich der Aufsichtsrat aus den Mitgliedern Tanja Gläsmann, Sandra Schneider, Frank Becker, Helmut Bußmer, Karl-Viktor Fillmann, Harry Fuchs und Winfried Petry zusammen. Anschließend wurde Manfred Bußmer nach 29 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit (in Abwesenheit) mit Anerkennung bedacht und Albert Stützel erhielt nach 30 Jahren Engagement eine Ehrung und ein Abschiedsgeschenk.

Nahe-Zeitung, 03.05.2012